Informationen aus der Mitgliederversammlung

Pensionskasse Berolina passt Anlagestrategie an

Garantieverzinsung aktuell nur schwer erreichbar

Das Auf und Ab an den Finanzmärkten sowie das niedrige Zinsniveau für sichere Geldanlagen spiegelt sich im Ergebnis der Pensionskasse Berolina für 2011 wider. Deshalb wird die Pensionskasse Berolina ihre Kapitalanlagen weiter diversifizieren, um gegen Marktschwankungen besser gewappnet zu sein. Das war das Hauptthema der Mitgliederversammlung der Pensionskasse in Hamburg. Außerdem auf der Tagesordnung: Neuwahlen für den Aufsichtsrat und ein Vortrag zum Thema Unisex-Tarife.  

Die Kapitalerträge lagen im letzten Jahr bei 28,4 Mio. Euro - und damit deutlich unter den 58 Mio. des Vorjahres. "Leider haben wir es nicht geschafft, aus eigener Kraft ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen", sagte Sybille Hartmann, Investments and Finance Director der Kasse. "Man kann sich nicht gegen den Markt stemmen!" So war ein Einschuss des Trägerunternehmens Unilever Deutschland nötig, um den Verlust von 2,3 Mio. Euro auszugleichen.

Vor allem die europäische Staatsschuldenkrise hat dazu geführt, dass die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen im November 2011 auf 1,4% abgesunken war - zu wenig, um selbst in Kombination mit rentablen Immobilienanlagen und Auschüttungen aus den Aktien- und Rentenfonds bei den aktuell volatilen Aktienmärkten den Garantiezins der Berolina in Höhe von 3,5% zu erreichen. Die Abhängigkeit von den Aktienmärkten wird die Berolina durch ergänzende Anlagen in Spezialfonds für hochverzinslichen Unternehmensanleihen und Investitionen in Staatspapiere von Schwellenländern mit erstklassiger Bonität reduzieren.

Monique Bourquin im Aufsichtsrat, Peter Barz Ehrenvorsitzender

Neu vertreten für die Arbeitgeberseite im Aufsichtsrat der Pensionskasse ist DACH-Finanzchefin Monique Bourquin. Sie folgt auch in dieser Funktion Henry Schirmer, der im Frühjahr in die USA wechselte. Ausgeschieden aus dem Gremium sind der pensionierte frühere Buxtehuder BR-Vorsitzende Nobert Carlsson und der ehemalige Arbeitsdirektor Peter Barz. Ihn wählte die Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats.

Unisex-Tarife

Nach einem Beschluss des Europäischen Gerichtshofs vom März 2011 sollen ab 21.12.2012 für Neuverträge einheitliche Versicherungstarife für Männer und Frauen Anwendung finden. Die Berolina setzt dies um, obwohl sich das Unisex-Urteil nicht explizit auf die Betriebliche Altersversorgung bezieht. Doch Experten rechnen damit, dass diese Position revidiert wird.

Weil bei unserer Kasse das höhere Versicherungsrisiko wegen der einbezogenen Hinterbliebenenversorgung bei den Männern liegt, gilt ihr Tarif als Grundlage für die neue Versicherung (wobei die Tarife für Männer und Frauen gar nicht weit auseinanderliegen). "Allerdings liegt der Garantiezins für die neuen Versicherungen nach einer Vorgabe der Aufsichtsbehörde BaFin nur noch bei 1,75%, so dass die neuen Garantieleistungen niedriger sein werden als die für bestehende Verträge", erklärt Rainer Koebbel, Verantwortlicher Aktuar der Pensionskasse. Auf der anderen Seite sind freilich auch höhere Boni möglich, die die Absenkung langfristig ausgleichen.

Mehr Details finden Sie im Protokoll.unter Downloads.